Müllinseln im Meer und Mikroplastik in der Nahrungskette, davon hat mittlerweile fast jeder etwas gehört, der sich für Natur und Umwelt
interessiert.
Obwohl sich jetzt die Umweltversammlung der Vereinten Nationen der Plastikkrise angenommen hat, die EU seit 2019 eine Einwegkunststoffrichtlinie publiziert hat, es in Deutschland ein Verpackungsgesetz gibt und seit dem 1. Januar 2023 die Mehrwegsgebotspflicht gilt, scheint sich in Supermärkten, in der Gastronomie und bei Veranstaltungen wenig zu tun.
Warten wir also nicht länger und nehmen die Sache in die Hand! Selber etwas tun, bedeutet oft, seine Gewohnheiten zu überdenken und zu ändern. Schwierig? Nur Mut,
denn häufig erweisen sich solche Änderungen auch als Erleichterung und Vereinfachung des Lebens. Einfach mal testen!
Kurz gesagt:
Wie gehe ich da am einfachsten vor?
Informationen zum Thema Müll, Mülltrennung, Verpackungsmüll gibt es viele. Hier sei besonders auf die vom NABU erarbeiteten umfangreichen Informationen zur Mülltrennung verwiesen oder auf diejenigen des städtischen
Abfallwirtschaftsbetriebes der Stadt Magdeburg . Unbedingt empfehlenswert ist der ansprechend gestaltete Abfallwegweiser, der als Broschüre am Jahresende an jeden Haushalt in Magdeburg
verteilt wird und als pdf auf der Seite des Abfallwirtschaftsbetriebes zu finden ist. Einfach auf das Foto unten klicken.
Haben Sie schon einmal versucht, Ihren gesamten Einkauf im Supermarkt
unverpackt oder in Mehrwegverpackungen zu kaufen?
Sie werden vermutlich verzweifeln.
Unverpackt bekommt man mittlerweile recht problemlos Obst und Gemüse.
Bringen Sie Ihre eigenen Beutel mit, die Sie so oft wie möglich wiederverwenden. Netze aud recyceltem Polyester (rPET) sind besser als "frisches" Polyester oder Baumwolle (hoher Pestizid- und Wasserverbrauch bei der Baumwollrpoduktion. Wenn Baumwolle, dann Biobaumwolle).
Brot und Backwaren sowie Käse können in mitgebrachte, saubere Behältnisse abgefüllt werden.
Das funktioniert problemloser, je mehr Kund*innen danach fragen.
Das deutsche Mehrwegsystem bei Getränken ist über 50 Jahre alt und funktioniert gut. Allerdings ist die Mehrwegquote seit Jahren rückläufig. Das können wir alle ändern und der Umwelt Gutes damit tun.
Mehrwegflaschen müssen am Regal gekennzeichnet werden und können aus Glas oder PET bestehen. Aber nicht alle PET-Flaschen sind Mehrwegflaschen. Das Logo auf dem Foto links steht nicht für Mehrweg.
Faustregel:
Getränke in Mehrwegflaschen aus Glas sind dann umweltfreundlicher, wenn sie regional abgefüllt und wiederverwendet werden. Glasflaschen werden ca. 50 Mal wiederbefüllt, während Mehrweg-PET-Flaschen nur ca. 20 Mal wiederbefüllt werden können.
"Kompostierbare Plastiktüten und Verpackungen sind ökologischer als herkömmliche"- das ist ein Märchen. Bioplastik verschiebt das Problem, löst es aber nicht. Beispiel Kaffeekapsel.
Bioplastik gehört auch nicht in den Biomüll. Einkaufen ohne Verpackung, einfach lose, ist die bessere Lösung. Das geht manchmal einfach z.B. bei Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt. Auch in vielen Supermärkten wird mittlerweise akzeptiert, wenn man den eigenen durchsichtigen Beutel für Obst und Gemüse mitbringt, z.B. selbstgenäht aus dünnem Gardinenstoff. Inzwischen kann man schon in einigen Supermärkten wiederverwendbare Stoffbeutel kaufen.
Fragen kostet nichts. So freut man sich z.B. bei meinem Bäcker über mitgebrachte Stoffbeutel. In Bioläden in Magdeburg, werden mitgebrachte Verpackungen nicht nur beim Obst, Gemüse und beim Brot, sondern auch beim Käse akzeptiert. Im ersten Unverpacktladen Magdeburgs ist das Mitbringen von Behältnissen das grundlegende Konzept. Dort gibt es auch viele Tipps, um Müll in allen Lebensbereichen zu vermeiden.
Es lohnt sich aber auch, einfach mal nachzufragen. So gelang es mir recht problemlos, Schokotrüffel aus einer Selbtsbedienungstheke in meinen eigenen Behälter abfüllen zu dürfen.
Mehr Tipps zum Thema "Lose Einkaufen in Magdeburg" geben wir Ihnen gern auf Anfrage: naturkunde@gmx.de
Selber Erfahrung gesammelt? Wir sind interessiert!
Rostiges Eisen, bunte Plastik und scharfkantiges Glas zwischen den ersten zarten Frühblühern
NABU-Kreisverband Magdeburg sammelt Müll am Elbufer - L. Dreßler
Ein rostiges Bettgestell, ein kaputter Grill, unzählige Plastikverpackungen und Zigarettenstummel – so stellt man sich nicht den klassischen Sonntagsspaziergang an der Elbe vor. Genau deshalb war die NABU-Kreisverband Magdeburg am 14. März 2020 wieder im Rahmen der Aktion „Magdeburg putzt sich“ aktiv. 12 NABU-Mitglieder und Interessenten sammelten am östlichen Elbufer auf Höhe des Cracauer Wasserfalls Unrat, der Natur und Tieren schadet.
Besonders an Sitzgelegenheiten finden sich zahlreiche Flaschen, Kronkorken, Pappbecher und weiterer Müll, für den sich niemand verantwortlich fühlt. Aber auch zwischen Deich und Elbe verschandeln Glasscherben, herumfliegendes Styropor und Plastikreste den Anblick und sind eine Gefahr für Tiere. Die Natur bedankte sich bei den fleißigen NABU-Aktiven mit strahlendem Sonnenschein.
„Wir freuen uns über viele neue, junge Mitglieder, die wir in den letzten Monaten verzeichnen konnten“, kommentiert der Ortsgruppenvorsitzende Marcus Pribbernow die seit einiger Zeit steigenden NABU-Mitgliederzahlen in Magdeburg. „Neue Gesichter, die für den Naturschutz mitanpacken wollen, sind bei uns immer herzlich willkommen!“. Vom 8. bis 10. Mai ruft der NABU bundesweit wieder zur Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ auf. Die Magdeburger Ortgruppe trifft sich am ersten Mittwoch jeden Monats im Naturkundemuseum. Aktuelle Informationen sind auf der Webseite www.nabu-magdeburg.de zu finden.
Die meisten Lebensmittel, die wir wegwerfen, sind "Zu gut für die Tonne".
Einige ganz einfach umzusetzende Ideen: